Living In The 80s - Ein neuer Stern am Himmel
Das Interview mit der Band / 02.05.2023
Auf den Tag genau ein Jahr nach dem Abschiedskonzert von Under Cover im Atlantis Basel präsentiert Sänger und Frontmann Dave Bechtel mit Living In The 80s, oder kurz LIT80s, eine komplett neue Band, die sich mit Haut und Haaren den 80ern verschrieben hat.
Dave, in deinem Interview mit dem Atlantis hattest du angekündigt, nach eurem Abschiedskonzert mit neuer Besetzung unter dem Namen Under Cover weiterzumachen, nun steigst du mit einer komplett neuen Band und einem neuen Konzept ins Rennen. Wie kam es zum Wandel?
Dave: Die Abschiedsparty am 29. April 2022 im Atlantis war phänomenal und es fühlte sich einfach nicht mehr richtig an, unter dem Namen Under Cover weiterzumachen. Klar habe ich viel Energie in die Band gesteckt, aber der Erfolg von Under Cover resultierte schlussendlich aus dem Kollektiv dieser Besetzung. Es wäre billig gewesen, einfach die Musiker auszuwechseln und unter demselben Namen mit demselben Konzept weiterzumachen.
Zumal du ja schon einmal mit neuen Musikern gescheitert bist…
…das stimmt, aber schlussendlich war das nicht der Grund für meine Entscheidung. Das Konzert im Tis hat uns nach all den Turbulenzen wieder als Freunde zusammengebracht und auch wenn ich hart daran zu nagen hatte, dass wir nicht weitermachen werden, so erfüllt es mich doch mit Stolz, was wir zusammen erreicht haben und deshalb..…Deckel drauf und auf zu neuen Ufern.
Ganz so neu sind die Ufer ja nicht. Zuvor waren es die 70s und 80s, jetzt sind es nur noch die 80s…
Dave: …und doch ist das Konzept meiner neuen Band komplett anders. Ich sehe Living In The 80s als die ultimative 80er Coverband. Wir orientieren uns an Hitgiganten wie Queen, Phil Collins, Simple Minds, Bryan Adams, a-Ha, Alan Parsons Project, Lionel Richie, Ultravox, Loverboy, Depeche Mode, Genesis, Roxette, Pink Floyd, Mr.Mister, INXS, Duran Duran, Rick Springfield, um nur einige zu nennen. Songs zwischen Pop, Rock, New Romantic, Synthie Pop, Dance und Electronic. Die 80er haben Synthesizer, Sequenzer und Drumcomputer hervorgebracht, aber auch brachial gute Gitarrensolis. In dieser Dekade wurden viele Trends und Sounds gesetzt und all das wollen wir unter einen Hut bringen. Dazu braucht es talentierte Musiker/innen, die auch mit der entsprechenden Technik umgehen können.
Stichwort Musiker/innen. Ihr seid eine 5-köpfige bunt durchmischte Truppe. Wie kam es zu diesem Line Up?
Dave: Genau genommen besteht die Band aus 6 Mitgliedern, denn Fernando Geneto, der bereits ein Jahr lang bei Under Cover Techniker und Sound Engineer war, ist festes Mitglied der neuen Band. Unseren Drummer Martin Stöckli haben wir im Sommer über ein Inserat gefunden und es hat gleich Boom gemacht, da Martin mit den Beats und Drumsounds der 80er vertraut ist. Martin brachte wiederum Katharina Dienstl in die Band, mit welcher er bereits bei einer Studioproduktion zusammengearbeitet hatte. Kathi spielt sowohl Bass als auch Rhythmusgitarre, was für uns ideal ist, da ich bei Songs mit 2 Gitarren den Bass übernehmen kann. Ausserdem hat sie eine gute Stimme für Backing Vocals. Keyboarderin Marianne Lauber hat sich auch auf ein Inserat gemeldet und nach einer gemeinsamen Probe waren wir Feuer und Flamme füreinander. Marianne bringt die Keyboardsounds der 80s mit und steuert Sequenzer, Vocoder und Backing Vocals bei. Mit dieser Formation haben wir im Herbst intensiv mit der Songauswahl und den Proben begonnen und sind schnell zu einer verschworenen Truppe zusammengewachsen.
Die Suche nach einem geeigneten Lead Gitarristen gestaltete sich dann wesentlich schwieriger. Bis wir mit Jörg Hurter (Lead Guitar/Backing Vocals) den geeigneten Saitenvirtuosen verpflichten konnten, vergingen 5 weitere Monate. Doch das Warten hat sich gelohnt; Jörg ist eine Klasse für sich.
Dann fragen wir doch gleich mal deine Bandmitglieder. Martin, was fasziniert dich an den 80ern?
Martin: Es ist der Zeitgeist dieser Dekade. «Höher, schneller, weiter», alles schien damals möglich zu sein! Dies hat sich auch in der Musik der 80er widerspiegelt. Zuvor waren die Genres klar voneinander getrennt: Rock, Pop, Progressive, Punk etc., doch die 80s haben alles aufgewirbelt und durcheinandergemischt. Grenzen wurden überschritten und die technischen Möglichkeiten liessen neue Sounds und Stilrichtungen entstehen, wie in keiner Dekade zuvor. Als Drummer fasziniert mich bei vielen Songs aus den 80ern der Einsatz mit echtem Schlagzeug, kombiniert mit zusätzlichen Beats oder Effekten ab Drumcomputer. Dies versuchen wir, live möglichst authentisch wiederzugeben.
Kathi, du stammst aus der Umgebung von Wien und bist erst 30 Jahre jung. Was hat dich in die Schweiz geführt und mal ganz ehrlich; bist du nicht etwas zu jung für die 80er?
Kathi: Mich haben die Liebe und der Job vor 9 Jahren in die Schweiz verschlagen. Musikalisch war ich schon immer sehr offen für verschiedene Stilrichtungen. Das liegt sicher daran, dass ich ganz in der Nähe einer der bekanntesten Musikhauptstädte der Welt aufgewachsen bin. Andererseits haben mich auch meine Eltern mit ihrem grossen Interesse an Musik beeinflusst. Aus Österreich stammend, kommst du natürlich auch nicht an der Musik von Falco vorbei. Der hat mich mit seinen Songs in die 80er mitgenommen und das Interesse für diese Dekade begleitet mich schon ein halbes Leben lang. Es gibt so viele unglaublich tolle Songs aus dieser Zeit, da kann ich gar nicht zu jung für die 80er sein.
Marianne, erzähl mal, wie seid ihr auf euren Bandnamen Living In The 80s gekommen?
Marianne: Das war gar nicht so einfach. Es war uns wichtig, einen Namen zu wählen, bei welchem der Betrachter sofort erkennt, wohin die musikalische Reise geht. Von den zahlreichen und grossartigen Ideen der Bandmitglieder hat schliesslich Living In The 80s von Kathi am meisten gepunktet. Nimmst du die Anfangsbuchstaben des Bandnamens, ergibt sich daraus das Trendwort «LIT», welches verwendet wird, um eine positive Sache wie z.B. super, genial, geil oder wahnsinnig zu beschreiben. Das sind exakt die Attribute, welche wir als Living In The 80s oder kurz LIT80s auf der Bühne umsetzen wollen. Wir haben die 80er im Blut und können uns deshalb perfekt mit diesem Bandnamen identifizieren.
Jörg, du bist als letzter zur Band gestossen. Was hat dich dazu bewogen, bei Living In The 80s einzusteigen?
Jörg: Ich bin sozusagen mit der Musik aus den 80ern im pubertären Alter sozialisiert worden. Wobei mich damals ganz klar Progressiv Rock (okay zugegeben, das waren die 70er) und Hard Rock musikalisch beeinflusst haben. Entsprechend haben mich damals Gitarristen wie Brian May, David Gilmour, Richie Sambora und Eddie van Halen beeinflusst. Pop, Synthie Pop und andere hitparadentaugliche Stilrichtungen aus den 80ern gingen damals so ziemlich an mir vorbei. Heute sehe ich das anders, da es in diesen Genres durchaus auch gitarristisch zur Sache geht und genau das reizt mich. Ja und ehrlich gesagt warte ich schon lange darauf, mich in einem schrillen, bunten Bühnenoutfit auf der Bühne zu präsentieren.
Fernando, wo siehst du deine Rolle in der Band?
Fernando: Meine Rolle als Mischer sehe ich als wichtigen Teil des musikalischen Konzeptes von Living In The 80s, da die Band mit Effekten arbeitet und es mein Job ist, das Klangbild der Band live zum Publikum zu bringen. Entsprechend ist es auch wichtig, dass ich die Songs der Band im Blut habe. Da ich ein gutes musikalisches Gehör habe und früher selbst Drummer in einer Band war, bin ich sozusagen der Zuhörer an den Proben. Ich kann der Band wertvolle Tips geben, beim Arrangieren der Stimmen mithelfen und dem Drummer über die Schulter schauen (zwinkert). Als Bandtechniker bin ich natürlich auch dafür verantwortlich, dass im Proberaum und auf der Bühne alles richtig verkabelt ist.
Nun habt ihr euch zum Markenzeichen gesetzt, grosse Hits von Interpreten zu Medleys umzuarrangieren bzw. euren Idolen ganze Songblocs zu widmen. Wie kam es dazu?
Dave: Die Inspiration habe ich mir beim Queen Film Bohemian Rhapsody geholt. Der Abschluss des Films bildet ja der legendäre Live Aid Auftritt von 1985, an welchem Queen wegen der zugestandenen Spielzeit ihre grossen Hits Bohemian Rhapsody / Radio Gaga / We will rock you / We are the Champions kürzen mussten und damals ein grandioses Konzert ablieferten. Die vier Songs des Queen Live Aid Konzertes haben wir als ersten Bloc eingespielt und dieser wird ganz bestimmt einen Höhepunkt an unseren Konzerten bilden.
Martin: Unterdessen haben wir Simple Minds und Depeche Mode einen Bloc mit ihren grössten 80er Hits gewidmet. Das sind für uns zwei wichtige Bands, welche die 80er geprägt haben. Momentan sind wir an einem Bryan Adams Bloc und weitere werden folgen. Wir sehen uns sozusagen als multible Tribute-Band (lacht). Damit aber nicht genug. Wir kombinieren auch Bands miteinander und haben z.B. Hits von Alan Parsons Project und Pink Floyd zu einem Medley arrangiert. Diverse Pop-Medleys werden folgen, auch geistert die Idee für ein Medley mit den besten 80s Filmhits in unseren Köpfen herum. Wir haben aber auch genügend Songs im Repertoire, welche wir in voller Länge ausspielen werden.
Ab wann und wo wird man Living In The 80s erleben können?
Kathy: Ab Spätsommer sind wir bereit für kleinere Shows mit 60 - 75 min Spielzeit. Dabei wollen wir auch ausloten, wie gut die Idee mit den Songblocs und Medleys beim Publikum ankommt. Bis Ende Jahr werden wir dann ein abendfüllendes Programm zusammenstellen, so dass wir ab 2024 bereit sind, die Bühnen in der Schweiz und im 3-Ländereck unsicher zu machen.
Marianne: LIT80s wird man sowohl für kleinere Club-Gigs, Konzerte in Hallen oder Openairs buchen können; auch an Privatfeten oder Geschäftsanlässen wollen wir spielen. Wir sind da ziemlich offen und werden unser Repertoire mit der Zeit auch so breit fächern, dass wir die geeigneten Songs für den jeweiligen Anlass haben.
Wo seht ihr euch in 5 Jahren?
Jörg: Dann werden sich Publikum und Veranstalter einig sein, dass Living In The 80s die ultimative 80s Coverband ist.
Fernando: Dem habe ich nichts hinzuzufügen.